19. Tauche ein und entdecke die geheimen Schlüssel der Kommunikation
Wie im letzten Blog angekündigt, wollen wir näher auf die Verständigung von den verschiedenen Sinnestypen eingehen, um dabei herauszufinden, wie wir damit die Kommunikation bewusst verbessern können und in Zukunft Missverständnisse vermeiden. Bei den meisten Menschen ist entweder der visuelle (Sehen, Auge), der auditive (Hören, Ohr) oder der kinästhetische (Fühlen/Tasten, Gefühl) der bevorzugte Sinneskanal. Der olfaktorische (Riechen, Nase) oder gustatorische (Schmecken, Mund) ist eher selten im Vordergrund, ausser vielleicht bei einem Koch oder einem Sommelier, daher gehen wir primär auf die drei zuerst erwähnten Hauptkanäle ein. Man kann an manchen äusseren Erscheinungen bereits erkennen, welchen Sinneskanal eine Person bevorzugt.
Beispielsweise hat ein visueller Typ immer gepflegte Schuhe und Schuhabsätze, im Gegensatz zu einem auditiven oder kinästhetischen Typ. Visuelle Menschen achten sehr auf ihr Erscheinungsbild, was vielleicht den auditiv-Orientierten nicht mal auffällt. Wenn ihr euch etwas achtet, werdet ihr die Unterschiede immer besser erkennen und das dann auch bewusst einsetzen können. Mein Mann als Beispiel ist ein sehr visueller Typ und mir ist schon vor langer Zeit aufgefallen, dass wenn wir essen gehen und er den Blick in den Restaurantraum hat, kann er sich überhaupt nicht auf unser Gespräch konzentrieren. Seine Augen schweifen automatisch umher und er nimmt jede Kleinigkeit und jedes Detail wahr. Das ist nicht unaufmerksam mir gegenüber oder dass er unser Gespräch nicht interessant findet – er kann aufgrund seiner stark visuellen Ausprägung nicht anders. Wie kann Mann/Frau damit umgehen?
Wenn wir etwas Wichtiges zu besprechen haben, setze ich mich mit dem Blick in Richtung Restaurantraum (mein Mann überlässt immer mir die Platzwahl) so kann er nur mich und die Wand hinter sehen. Damit stelle ich sicher, dass er sich viel besser auf unser Gespräch einlassen kann und nicht dauernd abgelenkt ist. Falls Dir das mit Deiner Frau /Deinem Mann auch schon passiert ist, dann ist er sicherlich ein visueller Typ und er sollte für wichtige Gespräche lieber mit Blickrichtung Wand positioniert werden.
Meine Tochter wiederum ist ein kinästhetischer Typ und hat mir erzählt, dass sie überhaupt nicht gerne Online-Shopping für Kleider macht, weil sie die Stoffe nicht berühren kann und daher sozusagen der wichtigste Teil fehlt, den sie für ihre Kaufentscheidung braucht. Im Laden berührt sie die Kleider und nur, wenn es passt und sich auch gut „anfühlt“, wird etwas gekauft. Durch diese Beispiele könnt ihr vielleicht noch besser ableiten, welchen Sinneskanal ihr oder euer Partner oder Freunde bevorzugt einsetzt.
Auch die Wortwahl fällt unterschiedlich aus bei den verschiedenen Typen. Ein visueller Mensch würde wahrscheinlich anfangen, Dir etwas zu erklären mit den Worten: „Ich sehe das so“, oder „wir sollten das so und so betrachten“, wo ein auditiver eher auf die Worte „betonen“ zurückgreift oder sagt: „das klingt für mich so“. Ein kinästhetischer Mensch wiederum würde Dinge „aufgreifen“ wollen oder sagen „das fühlt sich an, als ob…“. Es gibt dazu eine ganze Liste von Worten und wir werden darauf auch noch näher eingehen, aber es geht im Grunde immer darum, dass die Menschen ihre Erinnerungen, Meinungen und Eindrücke teilen, wie sie sie abgespeichert haben – mit dem bevorzugten Sinneskanal. Mit solchen Worten haben sie daher auch eine grössere Verbindung - heisst, sie können mehr damit anfangen und Dinge auch besser verstehen, wenn man die Worte benutzt, die sie am meisten ansprechen. Wenn Du Dich in der Kommunikation mehr darauf sensibilisierst, gibt es weniger Missverständnisse und Du kannst in jeder Situation zielgerichtet kommunizieren – so dass es dir den optimalen Nutzen bringt.
Es geht darum Brücken zu bauen und die verbale Kommunikation bewusster zu gestalten - damit Du Dich mit Deinem Gegenüber besser verständigen kannst. Wichtig zu wissen ist zudem, dass es doch auch Mischtypen gibt, z.B. kinästhetisch und auditiv, bei solchen ist es wichtig beide anzutriggern. Ich werde euch im nächsten Blog noch einige Beispiele an die Hand geben, wie ihr das konkret umsetzen könnt.
Tipp: Achte Dich in nächster Zeit vermehrt auf diese erwähnten Anzeichen, primär bei den Menschen, mit denen Du die meiste Zeit verbringst. Das kann zum Beispiel jemand aus der Familie oder dem Freundeskreis sein, Dein Partner und natürlich auch den Arbeitskollegen oder die Arbeitskollegin, mit der Du am meisten zusammenarbeitest oder auch ein bestimmter Kunde von Dir. Bei diesen ausgewählten Menschen kannst Du die „veränderte Kommunikation“ dann anwenden, auch anhand der Beispiele im kommenden Blog.
Somit wünsche ich Dir erstmal viel Spass beim Beobachten.
Herzlichst, Deine