14. Aufblühen aus dem Inneren
Es ist bereits sehr spürbar, die Tage werden länger, der Frühling naht.
Mehr Tageslicht und stärkere Sonneneinstrahlung bringen natürlicherweise auch unser System nach dem Winter wieder mehr in Schwung. Die Kräfte, die in der stillen Dunkelheit des Winters geruht haben, streben nun nach oben, um sich kraftvoll zu entfalten – so verhält es sich in der Natur und das sollte beim Menschen nicht anders sein. Es ist eine aufsteigende Energie, die mit Wachstum assoziiert wird – am liebsten dynamisch, leicht, spontan, unbeschwert und ohne Einschränkung.
In der traditionellen chinesischen Medizin repräsentiert das Holz-Element die Energien des Frühlings. So wird diesem Element vor allem der Beginn und das In-Gang kommen einer Bewegung zugeschrieben, es vermittelt die Idee des Neubeginns und des Hervorbringens. Im Winter entstehen vielleicht neue Ideen und gewünschte Umsetzungen im Stillen, doch der Frühling ist die Jahreszeit, wo die Ideen reif sind zu gedeihen und umgesetzt zu werden. Hattest auch Du im vergangenen Winter gute Ideen für eine zukünftige Umsetzung oder Veränderung? Wie weit bist Du damit? Ist die Idee wieder verflogen oder geht die Planung bereits in die Umsetzung?
Klar, es gibt auch noch viele kühle Tage und vielleicht ist Dir noch nicht danach, «aus dem Eis zu spriessen», aber es bietet sich jetzt die optimale Gelegenheit, Dir die aktuellen Gegebenheiten in Deinem Leben bewusst zu machen und zu reflektieren. Was fühlt sich gut und richtig an? Wo fühle ich mich wohl? Was möchte ich tun? Es ist wichtig, Dir in diesem Zug Dir natürlich auch die Gegenseite anzuschauen: Was fühlt sich nicht (mehr) gut an? Was kann und möchte ich ändern?
Jeder Frühling ist die Zeit eines Neuanfangs, das gilt für die Natur und natürlich auch für den Menschen, der ein Teil der Natur ist. Ein schönes Sprichwort dazu von Meister Eckhart lautet: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen, und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.
Doch es gibt auch andere Zustände, die sich im Frühling bemerkbar machen können, die sich gar nicht nach Neuanfang und Entfaltung anfühlen, wie zum Beispiel die Frühjahrsmüdigkeit. Diese Müdigkeit weckt bei manchen nicht nur positive Frühlingsgefühle, sondern macht aggressiv. Verständlich, denn eigentlich will man vielleicht neue Projekte angehen, fühlt sich aber so müde und schlapp, so dass auch das zusätzliche Tageslicht keinen Nutzen bringt. Da der Körper zuvor einige Monate im Wintermodus war, ist es natürlich für manche schwer, die Erstarrung aus der Kälte aufzulösen. Doch auch dafür gibt es gute Tipps und Tricks, wie wir uns selbst helfen können, in den Frühlingsmodus zu kommen und den Körper in Gang und in Bewegungsdrang zu bringen.
Tipp 1: Sobald die Sonne scheint und Du Dir die Zeit dafür nehmen kannst, gehe in die Natur. Gehe spazieren und atme dabei bewusst die frische Luft, die gerade im Frühling wie eine regelrechte Sauerstoffdusche wirkt.
Tipp 2: Energie durch Dehnung – mache regelmässig Dehnübungen, am besten direkt nach dem Aufstehen am Morgen. Gerade da, wo Du Dich steif fühlst, werden Dehnübungen dem Körper helfen, den Stoffwechsel zu aktivieren und die Motivation fördern, etwas zu tun.
Tipp 3: Iss saure und grüne Lebensmittel. Sauer ist der Geschmack des Frühlings im TCM, bringt die Körpersäfte in Schwung und trägt auch zur Entgiftung bei. Sauer sind vor allem viele Obstsorten, aber auch z.B. Joghurt, Tomaten oder Essig. Grüne Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Spitzkohl, Mangold, Broccoli, Salat oder Wildkräuter enthalten viel Chlorophyll. Chlorophyll hat auf den Körper eine antioxidative und entgiftende Wirkung und sorgt dafür, dass unsere Zellen optimal mit Sauerstoff versorgt sind. Ausserdem soll es DER Anti-Aging Booster von Innen sein. Es lohnt sich also in jedem Fall, viel davon zu essen und zu geniessen.
Das sind einige einfache Massnahmen und Hilfsmittel, um in die gewünschte Frühlingsstimmung zu kommen und das Aufblühen aus dem Inneren zu fördern.
Ich wünsche Dir viel Spass dabei!
Herzlichst, Deine