13. Verkleidung als Schutz vor dem Aussen UND dem Innen
Im letzten Beitrag haben wir erfahren, was es bedeutet, authentisch zu sein und wie wir mehr in die Authentizität kommen können. Natürlich ist aber dieses Bewusstwerden mittels Selbstreflexion ein längerer und fortlaufender Prozess, der sich auf Erfahrungen und Erkenntnisse stützt, die uns in die Weiterentwicklung bringen. Wenn wir uns selbst reflektieren, können wir erfahren, was eine gewisse «Verkleidung» in einer spezifischen Situation effektiv mit unseren wahren Wünschen und Bedürfnissen zu tun hat. Warum konnte ich in dieser Situation nicht ich selbst sein, warum habe ich mich verstellt? Wir «maskieren» uns oft in Situationen, die uns in irgendeiner Form unangenehm sind. Interessant dabei zu wissen ist, dass wenn sich etwas als «unangenehm» anfühlt, dem oft eine Angst zugrunde liegt. Diese Angst ist aus einer Gegebenheit in der Vergangenheit entstanden. Vielleicht können wir uns in dem Moment nicht einmal konkret daran erinnern, und doch wirkt sie unterbewusst und lässt uns genau solche Umstände erschaffen, die mit dieser Angst zu tun haben, damit sie immer wieder bestätigt wird. Natürlich möchte sich diese Angst eigentlich zeigen, damit Du Dich ihr bewusstwirst und sie auflösen kannst.
Damit das besser verständlich wird, mache ich hierzu ein Beispiel. Nehmen wir das Thema Streit. Hast Du schon mal eine hitzige Diskussion oder einen Streit der Harmonie wegen beendet, auch wenn Du noch mehr dazu zu sagen gehabt hättest? Hattest Du danach ein unangenehmes Gefühl? Reflektiere in oder nach einer solchen Situation, was hinter diesem unangenehmen Gefühl steckt. Rührt es in diesem Fall vielleicht daher, dass Du denkst, vom Gegenüber nicht gehört zu werden oder nicht verstanden zu werden? Ist es Dein Wunsch, gehört zu werden? Genau das ist dann wahrscheinlich die Angst dahinter, die sich in der Vergangenheit manifestiert hat, in dem Falle also die Angst, nicht gehört zu werden. Auffallend ist, dass wir solche Situationen aufgrund von inneren Ängsten nicht nur einmal, sondern immer wieder erschaffen und zwar genau aus dem Grund, weil wir sie auf jeden Fall vermeiden möchten. Das Gesetz der Resonanz besagt, dass wir das anziehen, was wir denken. Das gilt genauso für Dinge, die wir auf keinen Fall wollen.
Wie können wir also diesen individuellen und unterschiedlichen Ängsten begegnen, um uns in keiner Situation mehr «verkleiden» zu müssen? Wie schon erwähnt ist der erste Schritt natürlich die Selbstreflexion, also das eigene Verhalten überhaupt zu hinterfragen und Muster oder Ängste zu erkennen. Aber wie können wir nun die Angst auflösen? Eine sehr effektive Möglichkeit, dies zu tun, ist, ihr mit Mut zu begegnen. Frage Dich in einer solchen Situation erstmal: Was ist das Schlimmste, das jetzt passieren könnte? Kannst Du akzeptieren, dass dieser (von Dir ausgemalte) schlimmste Fall eintritt? Wenn ja, dann gibt es keinen Grund mehr für die Angst, denn Du hast Dich bereits mit den schlimmstmöglichen Konsequenzen auseinandergesetzt und akzeptiert, dass es dazu kommen könnte. Das ist eine gute Möglichkeit, Angst mit Mut auflösen.
Auch hier sei jedoch gesagt: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Je mehr wir die Situationen, die uns im Leben begegnen, aus dem Innen betrachten und reflektieren, desto mehr können wir üben, auch im Aussen dauerhaft authentisch zu handeln und uns selbst zu sein. Sollte es mal nicht gelingen – lasse Dich nicht runterkriegen, eins wird sind sich nach dem anderen ergeben und die Zeit ist genau richtig, wenn es soweit ist.
Wenn Dein innerer Kritiker dennoch manchmal zu laut ist und es Dir gerade nicht möglich ist, Situationen selbstreflektiert und konstruktiv für Deine Weiterentwicklung zu sehen, dann kann Dir möglicherweise eine Methode helfen. In diesem Video (Link zum Video auf YouTube einfügen) zeige ich Dir, wie Du Deine inneren Stimmen verändern kannst, damit Du Dich selbst auch wirklich unterstützt und nicht weiter kritisierst. So werden diese psychischen Verkleidungen immer überflüssiger, wenn Dein wahres Selbst aus dem Inneren strahlt.
Ich wünsche Dir dabei eine gute Umsetzungskraft.
Herzlichst, Deine